Keine Könige, nur dieser eine Satz.
Montag. 10 Uhr irgendwas in Deutschland. Der Cursor blinkt. Das Handy glüht von den immergleichen Schreckensmeldungen, von der optimierten Banalität, von allem und seinem Gegenteil. Man will was sagen, was schreiben, irgendwas tun. Man sucht Worte. Some words for the unspeakable, yeah. some words. Findet keine.
Ist ja auch bequemer so.
Das große Sitzen. Das große Starren. Das große Akzeptieren, dass da eh nichts zu machen ist. don’t sit and see what noone wants to see. Und was ist das, was keiner sehen will? Vielleicht die eigene verdammte Spiegelung im schwarzen Bildschirm, wenn die Timeline für eine Millisekunde innehält. Der König der eigenen Komfortzone, der abgedankt hat, bevor er überhaupt gekrönt wurde. no kings. Nur noch Untertanen der eigenen Lähmung.
Aber dann, ganz leise erst, dann lauter, dieser andere Gedanke. Dieser Befehl, der aus dem Rauschen aufsteigt. stand up and do anything. Irgendwas. Scheißegal was. Den Laptop zuklappen. Den Anruf machen. Die Schuhe anziehen und raus. Egal wohin. Hauptsache Bewegung. Hauptsache, die Statik zerbrechen.
Klingt nach billigem Kalenderspruch. Ist es aber nicht. Es ist der tägliche, unglamouröse Krieg im eigenen Kopf. Der Kampf zwischen dem bequemen Sitzen und dem anstrengenden Aufstehen.
Und für diesen Kampf gibt es jetzt einen Soundtrack. Einen Befehl, der sich in Dauerschleife ins Hirn brennt, bis man ihm gehorcht. Eine Zeile, die alles ist, was man an manchen Tagen braucht:
Let not the fear take over.
Let not the fear take over.
Mehr ist es nicht. Mehr braucht es nicht. Keine Analyse, kein Ratschlag, keine Umarmung. Nur dieser eine Satz. Dieses Mantra gegen die Angst.
Ab diesem Freitag ist es da. Mitten in all dem hier.
Für alle, die aufstehen wollen.
